Konzert „Zwischen Himmel und Erde“

Konzert „Zwischen Himmel und Erde“

Syke - Von Ivo Harms. Seine Begeisterung für Musik kann man durchaus unterschiedlich zum Ausdruck bringen: Als Interpret durch eine ganz der Musik verpflichteten Performance. Als Publikum durch konzentriertes, Anteil nehmendes Zuhören und Klatschen. Oder auch manchmal, indem man direkt sagt, wie begeistert man ist.

 

Gemessen an diesen Ausdrucksmöglichkeiten war das Kammermusikkonzert des Trio Concertini in der katholischen St.-Paulus-Kirche eine runde Sache. Zum zweiten Mal in diesem Jahr waren Wan Cheng (Querflöte), Anna Shuliakovska (Oboe) und Anton Antonovych (Fagott) dort zu Gast. Erneut erlebte das Publikum eine Programmpremiere. „Zwischen Himmel und Erde“ knüpft mit Werken von Mozart, Haydn und Telemann an den bisherigen Schwerpunkt „18. Jahrhundert“ an. Darüber hinaus enthält das Programm eine Weiterentwicklung in Richtung 19. Jahrhundert und Moderne.

Dass die jungen Musiker bereits mehr als 40 Konzerte in Norddeutschland absolviert haben, konnte man dem Vortrag deutlich anmerken: Besonders spürbar etwa durch die rhythmische Spannung im Schlusssatz von Telemanns Quartett Nr. 2 in e-Moll. Mit viel Witz, Farbenreichtum und Virtuosität verdeutlichte das Trio anhand von Beethovens Variationen über ein Thema aus Mozarts Oper „Don Giovanni“ eindringlich, was sich hinter dem Begriff „Charaktervariation“ verbirgt.

Zum Schluss bewiesen die drei Holzbläser mit dem Trio op. 86 des eher unbekannten Komponisten Julius Röntgen eine glückliche Hand. Das reizvolle Stück hantierte mit Versatzstücken traditioneller Formsprache, wies sich jedoch durch pointilistische und disparat wirkende Passagen eindeutig als Werk des 20. Jahrhunderts aus. Wer weiter an der Entwicklung des Trio Concertini teilhaben möchte, kann dies am Sonntag, 24. November, um 18 Uhr in der Kooperativen Gesamtschule Leeste tun. Dort tritt das Trio gemeinsam mit dem Pianisten Jin Huang auf.

05.10.13

Kreiszeitung.de

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